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Der Sommer meiner Mutter, by Ulrich Woelk
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Pressestimmen
"Ebenso anrührend wie humorvoll, aber auch mit einer untergründigen Tragik, die ein wenig an ‚Tschick‘ erinnert.“ Frankfurter Allgemeine Presse, Pia Rolfs ",Der Sommer meiner Mutter‘ ist in seinem Sujet, der genauen Beobachtung der Charaktere und der atmosphärischen Intensität ein neues Meisterstück geworden.“ Hersfelder Zeitung, Karl Schönholtz "Grandios gebauter Roman (…) dramaturgisch ein Bravourstück.“ Frankfurter Rundschau, Judith von Sternburg "Absolut Lesenswert" Elle, Julia Loibl "Umgemein berührend." emotion, Janis Voss "Versprochen: Schon mit dem ersten Satz wird Sie dieses Buch packen und bis zum Schluss nicht enttäuschen.“ Laviva "Eine virtuos parallel geschaltete, komisch-tragische Coming-of-Age-Geschichte mit fein gearbeitetem Zeitkolorit." Stuttgarter Zeitung, Julia Schröder " (Hat) nicht nur einer Zeit gesellschaftlicher und technischer Revolutionen, sondern auch dem Mond ein literarisches Denkmal gesetzt. .(…) eine gelungene literarische Mission.“ DLF Kultur, Dorothea Westphal "Unglaublich intensiv." WDR, Christine Westermann "Ungemein berührender Roman. Ein tolles Buch." WDR2, Christine Westermann "Fein gearbeitetes Zeitkolorit, eine Erzählperspektive, die ganz unauffällig zwischen dem Blick des Kindes und der Erinnerung des Erwachsenen wechselt." Deutschlandfunk, Julia Schröder "Woelks Roman ist phasenweise kühl und trocken, andererseits weiß der Autor ganz geschickt Emotionen und Stimmungen einzusetzen. Die Zeit vor nun fast genau 50 Jahren lässt er wunderbar wiederaufleben, beschreibt die gesellschaftlichen Umbrüche, die wissenschaftlichen Fortschritte und den kulturellen Wandel sehr einprägsam.“ WDR 5, Andreas Wallentin "Absolut fesselnd (…) mit viel Witz (…) Für mich schon jetzt ein Literatur-Glanzlicht 2019.“ hr1, Stefan Sprang "So klug und so komisch zugleich unterhalten neuere deutsche Prosaautoren ihre Leser selten." Der Spiegel "Was Ulrich Woelk schreibt, ist eine großartige Prosa, ganz auf der Höhe der Zeit: kurz angebunden, lakonisch, aber stakkato." Süddeutsche Zeitung
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Ulrich Woelk, geboren 1960, studierte Physik und Philosophie in Tübingen. Sein erster Roman, "Freigang", erschien 1990 und wurde mit dem Aspekte-Literaturpreis ausgezeichnet. Woelk lebt als freier Schriftsteller und Dramatiker in Berlin. Seine Romane und Erzählungen sind unter anderem ins Englische, Französische, Chinesische und Polnische übersetzt.
Produktinformation
Gebundene Ausgabe: 189 Seiten
Verlag: C.H.Beck; Auflage: 3 (24. Mai 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3406734499
ISBN-13: 978-3406734496
Größe und/oder Gewicht:
12,8 x 2,2 x 21,1 cm
Durchschnittliche Kundenbewertung:
4.3 von 5 Sternen
12 Kundenrezensionen
Amazon Bestseller-Rang:
Nr. 10.529 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
Das Buch konzentriert sich auf einige wenige Personen, die in einem stark eingegrenzten Zeitraum agieren. Aus Ordnung wird Chaos. Bis dahin ist noch alles gut, aber dann wurde dem Werk ein Schlusskapitel angeklebt, vermutlich, um es auch genauer hinsehenden Feuilleton-Redakteuren als Roman verkaufen zu können. Ohne dieses überflüssige, konstruierte und unpassende Ende, wäre das eine gut gemachte Novelle, aber wer weiß heute noch, was das ist ...Bücher scheinen inzwischen der letzte Hort der Tabakindustrie zu sein, denn auch in diesem Buch wird gequalmt, was das Zeug hält, nicht ohne die entsprechenden (aktuell erhältlichen) Zigarettenmarken zu erwähnen. Dazu gehört dann auch, dass einem gerade 11-jährigen Jungen beim Blick aus der Straßenbahn die Tabakwerbung am besten gefällt. Hoffentlich wurde diese Schleichwerbung wenigstens ordentlich honoriert ...Apropos 11-jähriger Junge: Das ganze Buch wird bis auf das Endkapitel aus der Perspektive eines gerade elf Jahre alt gewordenen Jungen erzählt. Was seine sexuelle Initiation angeht, verhält er sich im Buch durchaus altersgerecht, anderes aus seiner Gedankenwelt liest sich teilweise so, als wäre er doppelt oder dreifach so alt. Dieser häufiger auftretende Bruch hat mich beim Lesen teilweise gestört, weil der Protagonist in einzelne Teile zerfällt. Bei der Annäherung an ein kaum älteres, frühreifes Mädchen ist er ein Kind, bei der Schilderung gesellschaftlicher Umbrüche der endenden 1960er klingt er plötzlich altklug. Das zentrale Ereignis im Buch, das einen 11-jährigen normalerweise komplett aus der Bahn wirft, beschreibt er trocken, sachlich, und wenig emotional, was ihn für mich in diesen Momenten unglaubwürdig erscheinen lässt.Die Szenerie, in der das Buch spielt, ist stimmig beschrieben - ich bin fast so alt wie der Junge im Buch (und beinahe so alt wie der Autor); wer einen Blick auf die Verhältnisse von 1969 in Deutschland werfen möchte, findet das dort adäquat beschrieben, inklusive der TV-Sondersendungen zur ersten Mondlandung und einer korrekten Beschreibung der Gangschaltung und des Fahrverhaltens einer "Ente" (Citroen 2CV).Für einen Roman fehlen mir die anschließenden Jahre bis zum Schlusskapitel sowie die Entwicklung des Protagonisten angesichts des Erlebten. Für mich trotz der beschriebenen Unstimmigkeiten ein gelungenes Buch, das sich zügig lesen lässt - nach drei Stunden war ich durch.
Gäbe es diesen ersten Satz nicht, das Buch bliebe bis zum Schluss: hoffnungsvoll. So aber schwebt dieser erste Satz unheilvoll über der sich entwickelnden Geschichte: „Im Sommer 1969, ein paar Wochen nach der ersten bemannten Mondlandung, nahm sich meine Mutter das Leben.“Eine Geschichte von erkaltender Liebe, von erwachender Liebe und einer Liebe, die „anders“ ist. Und man tut „es“ (bzw. wünscht „es“ zu tun oder nicht zu tun), was man sowohl im Freud‘schen Sinne (Lustprinzip) verstehen kann als auch in der hier gemeinten Form, als gehemmte Umschreibungsform der körperliche Liebe (!) auf der einen, auf der erwachsenen Seite und als geheimnisvoller Vorgang, den man zunächst noch nicht zur Gänze versteht auf der anderen Seite. Denn immerhin ist der Erzähler dieser Seite gerade erst elf Jahre alt geworden („Alle sollten sich gegenseitig mögen – so stellte ich mir das vor.“). Ihm zur Seite steht die neue Nachbarin, ein knapp zwei Jahre älteres Mädchen. Aber diese zwei Jahre haben es in sich.Wer in jener Zeit groß geworden ist, wird dort große Teile seiner Entwicklung widergespiegelt finden. Für die jüngeren unter uns ist es eine faszinierende Möglichkeit, sich zumindest gedanklich mit der Welt (und den Kämpfen) ihrer Eltern auseinanderzusetzen (es gab ja nicht nur die Mondlandung, sondern auch den Vietnam-Krieg – und die ersten Wellen weiblicher Emanzipation, eingebettet in die 68er-Bewegung), in der es galt „Richtig und Falsch“ (so etwas tut man nicht …) sowie „Gut und Böse“ (hier der freie Westen, dort der undurchsichtige kommunistische Machtblock) nach Kriterien zu unterscheiden, die aus heutigem Blickwinkel etwas antiquiert erscheinen.Aber dies sind nur die Rahmenbedingungen, in denen sich die Geschichte entfaltet. Auch wenn die Protagonisten noch sehr jung sind und sich manche Dialoge diesem Alter entziehen („Ich begriff, dass es einen Unterschied zwischen der Wirklichkeit und Fernsehbildern gab, und ich war mir nicht sicher, ob mir das gefiel.“), so ist doch die von einer gewissen Grundmelancholie getragenen Geschichte äußerst schlüssig erzählt. Und den durch sie vermittelten Emotionen kann man sich kaum entziehen.Gäbe es diesen ersten Satz nicht, würde man diesen Roman vielleicht in einem Rutsch lesen. Denn es gibt zunächst keine spektakulären Katastrophen und die Auseinandersetzung verlaufen eher freundlich gestimmt – auch wenn schon bald Ahnungen Entwicklungen denkbar machen, die ungut enden könnten: „Nach einer kurzen Pause sagte meine Mutter [zum Vater]: ‚Denkst du, mit der neuen Nachbarin wäre es einfacher?‘“ Es sind diese ahnungsvollen Sätze sowie kleine Gesten die zerrüttend wirken, kleine Brüche verursachend, die möglicherweise nicht mehr zu kitten sind. Auf der einen Seite. Auf der anderen Seite findet man erste tastende von Unsicherheit unterlegte Gefühle von Zuneigung und Begehren, die letztlich in der Lage sind, alle Ketten zu sprengen.Kurz: Dieses Buch ist eine herausragende Möglichkeit, sich sowohl dem Zauber der Liebe als auch dem der menschlichen Fehlbarkeiten hinzugeben.
Dieses Buch begeisterte mich von Beginn an bis zur letzten Seite. Die Geschichte spielt im Jahr 1969 und wird von einem Jungen erzählt, der der ersten bemannten Mondlandung entgegen fiebert.Als in der Nachbarschaft eine neue Familie einzieht, wird sein und das Leben seiner Eltern total durcheinander gebracht.Das Buch ist so flüssig geschrieben, dass ich es innerhalb eines Tages durchgelesen habe, was bei mir sehr selten vorkommt.Schnell fühlt man sich in die Zeit zurückversetzt, denn die Erzählungen aus dem Vorstadtleben setzten bei mir viele Erinnerungen an meine Kindheit frei und spiegelten das Leben in meinem Dorf wider.Studentenprotest, Aufhebung der klassischen Rollenverteilung von Mann und Frau Ende der 60er Jahre, die für diese Ära schwierigen aber liebevollen Versuche des Vaters seinen Sohn auf das Leben und weiblichen Geschlecht vorzubreiten, lassen eine Epoche deutscher Geschichte Revue passieren.100%ige Kaufempfehlung!
Ein Buch, in das ich mich hinein fallen lassen habe, weil es anders nicht ging. Worte, so einfach wie ein Geschenk zu lesen. Und so tiefgreifend, dass ich nachdenklich und fasziniert bin. Danke dafür!
Ein meisterhaftes Werk. Ulrich Woelk, den ich schätze und von dem ich alle Werke kenne, hat nach 2 Romanen, die meines Erachtens enttäuschend waren, hier wieder ein sehr gutes Werk, mithin ein Meisterwerk, vollbracht. Die Figuren werden mit wenigen treffenden Worten scharf gezeichnet Die Stimmungen sind zum Greifen. Die Geschichte ist tragisch, spannend und voller Tiefgang. Beeindruckend und tief berührend.
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